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10. Erweiterungsmöglichkeiten

Aufbauend auf diese Arbeit können die Algorithmen und Methoden erweitert werden, um dem Anwender umfangreichere Modifikationen der Strecke zu ermöglichen.

10.1 Algorithmen und Geometrie-Elemente

Durch die Einführung erweiterter Algorithmen und Geometrie-Elemente wird eine spezifischere Trassierung möglich. Der Anwender erhält umfangreichere Möglichkeiten die Trasse zu variieren und kann sie dadurch mit weniger Aufwand und ohne Zwischenschritte erzeugen.

10.1.1 Asymmetrische Scheitelklotoiden

Im Gegensatz zu symmetrischen Scheitelklotoiden haben bei asymmetrische Scheitelklotoiden die Klotoidenäste verschiedene Parameter. Dadurch kann über einen Zwangspunkt trassiert werden oder eine bessere Einrechnung stattfinden, wenn eine der beiden Tangentenlängen stark verkürzt ist.

10.1.2 Scheitelklotoiden mit Übergangskreis

Als weitere Option bietet es sich an, bei Scheitelklotoiden zwischen den Klotoiden ein Kreis-Element zu schalten. Dieses kann sowohl im Radius als auch in der Lage variieren. Dadurch ergeben sich diverse Möglichkeiten, von einer Gerade in eine andere zu trassieren. Je nach Bedarf können damit weitläufige oder schnelle Übergänge erzeugt werden.

10.1.3 Korbklotoiden

Durch Aneinanderhängen von zwei oder mehreren Klotoiden gleicher Krümmung und gleichgerichteter Krümmungszunahme kann ebenfalls eine individuelle Gestaltung der Trasse vollzogen werden. Korbklotoiden sind besonders bei Vorgabe vieler Zwangspunkte nötig. Korbklotoiden mit mehr als zwei Klotoidenästen sind jedoch in der Praxis nur selten anzutreffen.

10.1.4 Splines

Da einige Einrechnungen mit Hilfe von Klotoiden nicht möglich sind, empfiehlt es sich, ein weiteres Geometrie-Element einzuführen. Hierfür eignet sich besonders der Spline. Splines sind im Gegensatz zu Klotoiden exakt berechenbar und ermöglichen auch die Erstellung von Trassen, welche mit Klotoiden nur aufwendig berechnet werden können. Splines erfüllen die an ein Geometrie-Element gestellten Forderungen wie Stetigkeit und Differenzierbarkeit. Die Klotoide wurde früher dem Spline vorgezogen, da damals meist noch von Hand trassiert wurde und keine Computer zur Verfügung standen, um Trassen einzurechnen. Heutzutage steht hingegen der Verwendung von Splines als Ergänzung oder sogar Ersatz der Klotoide nichts mehr im Weg.

10.2 Transformation von Gleisen

Neben der Modifikation einzelner Gleispunkte ist es für den Anwender des Editors auch angenehm, ganze Bereiche eines Netzes ohne größeren Aufwand zu modifizieren. So soll es ihm möglich sein, einen Bereich zu markieren und diesen dann zu verschieben oder zu rotieren.

10.2.1 Translation

Der Anwender soll in der Lage sein, mehrere zusammenhängende Geometrie-Elemente zu markieren und diese dann gemeinsam zu translozieren. An den Grenzen müssen dazu neue Trassen berechnet werden. Die markierten Geometrie-Elemente sollen unverändert bleiben. Es ändern sich nur die Koordinaten der Startpunkte in den Geometrie-Elementen. Dadurch ist der Anwender in der Lage, z.B. mehrere Gleise synchron zu verlegen oder Bahnhöfe zu versetzen. Ein iteratives Verschieben jedes einzelnen markierten Punktes liefert nicht den gewünschten Effekt, weil dabei die angrenzenden Geometrie-Elemente neu berechnet werden und diese nach Verschieben des nächsten Punktes nicht unbedingt mit den ursprünglichen Elementen übereinstimmen.
 

10.2.2 Rotation

Neben der Translation kann auch die Rotation ganzer Gleise sinnvoll sein. Auch hier gilt es, nur die Randelemente geeignet zu modifizieren. Bei den Geometrie-Elementen zwischen den markierten Punkten ändert sich jeweils nur die Startposition und der Richtungswinkel im Startpunkt.


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